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Azure Data Share


Niklas R.Daten sind ein wichtiges Asset für Unternehmen. Der Zugriff auf die Daten sollte daher besonders gesichert sein, um wichtige Geschäftsgeheimnisse zu schützen, Datenmissbrauch zu verhindern und den Datenschutz zu wahren. Der Zugriff auf die Daten sollte daher grundsätzlich auf Angehörige des Unternehmens beschränkt werden. Diese Beschränkung kann durch technische und organisatorische Maßnahmen sichergestellt werden.

Viele Anwendungsfälle zum Heben des Potenzials von Daten verlangen jedoch, dass die Daten eines Unternehmens mit öffentlichen Daten oder mit Daten von Partnerunternehmen kombiniert werden. Häufig werden dafür ineffiziente oder unsichere Lösungen wie selbstentwickelte APIs, Fileshares oder gar E-Mail Anhänge verwendet.

Für das Teilen von Azure Cloud-Daten mit Partnerunternehmen bietet Microsoft mit Azure Data Share einen Service an, der ein komfortables und kontrollierbares Teilen aktueller Daten ermöglicht und dabei gleichzeitig den hohen Anforderungen an die Datensicherheit gerecht werden kann.

Was ist Azure Data Share?

Azure Data Share ist ein Cloud Dienst zum Teilen von Daten mit Nutzern innerhalb und insbesondere außerhalb der eigenen Organisation. Azure Data Share ist Teil der Microsoft Azure Cloud und in diese integriert.

Die geteilten Datensätze und die jeweils geltenden Zugriffsrechte werden mit Azure Data Share an einer zentralen Stelle definiert und gesteuert. Erteilte Zugriffe können auf einer grafischen Oberfläche überwacht und verwaltet werden.

Die geteilten Daten werden in Datasets zusammengefasst. Datasets enthalten in der Regel eine Kopie der geteilten Daten in den Quellsystemen. Dadurch wird verhindert, dass der Abruf der geteilten Daten andere Produktivprozesse beeinträchtigt. Eine Liveverbindung zur Quelldatenquelle ist optional möglich.

Das Dataset kann zeitgesteuert aktualisiert werden, um die geteilten Daten mit den Quelldaten zu synchronisieren. Azure Data Share nutzt die Microsoft Infrastruktur zur Authentifizierung und Autorisierung von Nutzern und zur Sicherung des Zugriffs. Die oft aufwändige Administration von Passwörtern oder Benutzerkonten entfällt und die Systemverwaltung wird vereinfacht.

Konfigurationsbeispiel

Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein einer Serviceinstanz von „Azure Data Share“ („Datenfreigabe“ in deutscher Sprachversion). Die Instanz kann wie gewohnt im Azure-Portal angelegt werden. Sowohl die teilende Organisation als auch die abrufenden Partnerorganisation benötigen eine Azure Data Share Instanz.



Azure Data Share Step 1



Nach dem Anlegen und der Provisionierung der Azure Data Share Instanz kann mit dem Teilen von Daten begonnen werden. Ein Dialog führt durch die notwendigen Konfigurationsschritte zur Freigabe von Daten. Zuerst muss ein Name festgelegt werden und der Bereitstellungsmodus gewählt werden. Im Modus „Snapshot“ werden Kopien der Originaldaten für die Bereitstellung genutzt. In diesem Modus können die bekannten Azure-Speicherservices SQL-Datenbank, Blob-Storage, Synapse Analytics und Azure Data Lake als Datenquelle verwendet werden. Im Modus „In-Place“ wird eine direkte Verbindung zur Datenquelle verwendet. Dieser Modus steht nur für die Datenquelle Azure Data Explorer zur Verfügung.



Azure Data Share Step 2



Im nächsten Schritt werden die Datasets ausgewählt.



Azure Data Share Step 3



Anschließend können die E-Mailadressen der Nutzerinnen und Nutzer eingeben werden, die Zugriff auf das Dataset erhalten sollen. Es muss sich dabei um die E-Mailadressen bestehender Azure Accounts handeln. Es können beliebig viele Empfängeradressen angelegt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, für jeden Empfänger ein Enddatum festzulegen, zu dem der Zugriff auf das Dataset aufgehoben wird.



Azure Data Share Step 4



Im letzten Konfigurationsschritt kann eingestellt werden, in welchem Rhythmus (täglich oder stündlich) gerechnet vom Startzeitpunkt das Dataset neu geladen werden soll. Diese Aktualisierung ist nur dann notwendig, wenn der Modus „Snapshot“ gewählt wurde. Szenarien, die einen feingliedrigeren Aktualisierungszeitplan oder eine Aktualisierung nach Bedarf erfordern, können mit Hilfe der Azure Data Service API gelöst werden.



Azure Data Share Step 5



Nach dem Abschluss der Konfiguration des Data Share wird eine E-Mail an die Personen geschickt, mit deren Mailadresse die Daten geteilt werden sollen. Die Empfänger können direkt aus der E-Mail heraus auf Azure zugreifen.



Azure Data Share Step 6



Vor der Nutzung der Daten müssen die Empfänger, die von der teilenden Organisation formulierten Bedingungen akzeptieren und angeben, wo die geteilten Daten in der eigenen Azure Umgebung gespeichert werden sollen.



Azure Data Share Step 7



Vorteile von Azure Data Share?
  • Azure-Datenquellen können mit geringem konzeptionellem und technischem Aufwand für andere Organisationen bereitgestellt werden.
  • Die Personen, die Zugriff auf die Daten haben, sind an einer zentralen Stelle aufgeführt und können von dort verwaltet werden.
  • Der Zugriff auf die Datenquelle kann jederzeit wieder entzogen werden (gleichwohl können Kopien auf Empfängerseite weiterhin existieren).
  • Sicherheitsrelevante Aspekte wie Nutzerauthentifizierung und Datenverschlüsselung können komplett in die Azure Cloud ausgelagert werden. Der Administrationsaufwand ist gering.
Nachteile von Azure Data Share?
  • Die teilende Organisation und die Organisation, mit der die Daten geteilt werden sollen, müssen über ein Azure Cloud Abonnement verfügen.
  • Über Azure Data Share können nur Daten aus Azure Datenspeichern geteilt werden. Das Teilen von Daten aus anderen Datenspeichern verlangt einen Kopierprozess zu Azure und somit einen obligatorischen Upload der Daten in die Cloud.
  • Es fallen cloudtypische Servicekosten an, die mit den Kosten der bisher gewählten Sharing Lösung und dem Migrationsaufwand verglichen werden müssen.

Sie suchen Unterstützung bei der Implementierung von Azure Data Share oder bei der Konzeption und Implementierung von alternativen Data Sharing Lösungen? Sprechen Sie uns an!